Internationaler Frauentag am 8. März

Einsatz für mehr Chancengleichheit ist nach wie vor notwendig

07.03.2018 | So viel steht fest: Das Jahr hat 365 Frauentage. Und dennoch bedarf es nach wie vor des Internationalen Frauentags, um Jahr für Jahr die Situation von Frauen gezielt in den Blick zu nehmen. Denn noch immer gibt es einiges zu tun in puncto Gleichstellung der Geschlechter. Auch im Bereich der IG Metall Ludwigsfelde wird der 8. März in zahlreichen Betrieben begangen.

In vielen Betrieben der Region gibt es an diesem Tag Rosen oder kleine Präsente, die die IG Metall beigesteuert hat. Bei Mercedes in Ludwigsfelde zum Beispiel findet vormittags eine Frauentagsveranstaltung mit Kaffee und Kuchen statt. Dazu bekommen die Kolleginnen – wie auch bei Rolls-Royce in Dahlewitz – Rosen und kleine Frauentagsgeschenke. Gewählt wird am Internationalen Frauentag bei Schaeffler in Luckenwalde. Jede Kollegin, die sich an der turnusmäßigen Betriebsratswahl beteiligt, kann ihr Kreuzchen auf dem Stimmzettel mit eigenem Kugelschreiber machen, gibt es doch eigens für die Frauen einen lila Frauenkuli.

Einführung des Frauenwahlrechts vor 100 Jahren

Im Fokus des diesjährigen Internationalen Frauentags steht insbesondere die Einführung des Frauenwahlrechts vor 100 Jahren. Im November 1918, der Erste Weltkrieg war gerade zu Ende gegangen, erhielten Frauen in Deutschland erstmals das aktive und passive Wahlrecht. Vor 107 Jahren – 1911 – beim ersten Internationalen Frauentag in Deutschland stand die Forderung nach Frauenrechten, und dabei insbesondere nach dem Wahlrecht für Frauen, im Mittelpunkt des Tages. „Dieser Internationale Frauentag ist die wuchtigste Kundgebung für das Frauenwahlrecht gewesen, welche die Geschichte der Bewegung für die Emanzipation des weiblichen Geschlechts bis heute verzeichnen kann“, sagte die Sozialistin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin nur wenige Tage, nachdem der Internationale Frauentag erstmals an zahlreichen Orten im Deutschen Reich stattgefunden hatte.

Wahlrecht alleine reicht für Gleichstellung nicht aus

Seit 100 Jahren ist das Wahlrecht der Schlüssel zur Gleichberechtigung – um teilzuhaben, um mitzugestalten und um mitzuentscheiden, in welcher Gesellschaft Frauen und Männer leben
möchten. Aber die Geschichte zeigt auch, dass Wahlrecht alleine nicht ausreicht, um Frauen und Männer gleichzustellen. Es markiert vielmehr den Beginn einer langen und zähen Auseinandersetzung, die noch immer andauert. Bei allem Fortschritt zeichnet der Global Gender Gap Report 2017 des Weltwirtschaftsforums, der 144 Länder in den Blick nahm, auch für die Zukunft in puncto Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland (und weltweit) noch ein eher düsteres Bild mit reichlich Aufgaben und „Luft nach oben“.

Frauen sind wirtschaftlich noch oft benachteiligt


In der Kategorie Gleichberechtigung in der Wirtschaft etwa liegt die Bundesrepublik nur auf Platz 43. Eine wesentliche Ursache dafür ist in der vergleichsweise schlechten Repräsentanz von Frauen in Führungspositionen zu suchen. Weniger als 30 Prozent der Führungskräfte sind hierzulande Frauen. Und mit 30,9 Prozent kaum besser ist die aktuelle Frauenquote unter den Abgeordneten des im September 2017 gewählten Deutschen Bundestags.

Außerdem verdienen Frauen bei gleicher Arbeit noch immer deutlich schlechter als ihre männlichen Kollegen, sitzen häufiger in der Teilzeitfalle fest und beziehen nach ihrer Berufstätigkeit oft nur kleine Renten, die kaum zum Leben reichen.

365 Tage im Jahr engagiert für Gender-Gerechtigkeit

Fakten, die belegen, dass der Internationale Frauentag nach wie vor notwendig und sehr aktuell ist. Gute Gründe also, weshalb die IG Metall Ludwigsfelde sich auch weiterhin tagtäglich für gleiche Chancen, für gerechte Bezahlung, für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und für ein gutes Miteinander von Frauen und Männern einsetzt. Das Jahr hat schließlich 365 Frauentage!

Von: kk

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