07.11.2024 | Am Donnerstag, 7. November 2024, wird der Druck mit drei Warnstreiks in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie in der Region erhöht. Ab 8.00 Uhr sind Beschäftigte von Gestamp und aus dem Mercedes-Benz Werk vor dem Südtor bei Mercedes im Warnstreik. Ab 10.00 Uhr sind die Beschäftigten von MTU im Warnstreik. Ludwigsfelde ist einer von drei Standorten, die bundesweit im Warnstreik sind.
Die Beschäftigten von Mercedes-Benz und Gestamp waren schon am 4. November zu einem Warnstreik vor den Toren. Jetzt wird nachgelegt. Nachdem die Arbeitgeber auch in der dritten Verhandlung ihr Angebot nicht nachgebessert haben, wird der Druck mit Warnstreiks erhöht.
Mathias Martens, Betriebsratsvorsitzender bei Gestamp, erklärte: „Wir senden aus Ludwigsfelde ein starkes Zeichen für die nächste Verhandlung. Wir werden gemeinsam mit unseren Betrieben den Druck bis zu einer Lösung hochhalten.“
„Heute haben wir den zweiten Warnstreiktag erfolgreich über die Bühne gebracht. Von 8:00 Uhr bis 10:00 Uhr haben wir vor den Toren gestanden. Mit dabei waren vor unserem Tor standen die Kolleginnen und Kollegen von unserem direkten Nachbarn Gestamp. Am Dienstag hat es leider nicht geholfen, die Verhandlung in unserem Bildungszentrum in Berlin stattfinden zu lassen. Unbelehrbar unser VME. Wenn die Arbeitgeber an ihrem „Angebot“ festhalten, dann werden wir weiterhin die Produktion anhalten. Daher heute die erneute Warnstreikaktion vor unserem Tor und es wird so lange weitergehen, bis wir endlich ein vernünftiges Angebot bekommen!“, sagte Florian Scharf, Vertrauenskörperleiter im Mercedes-Benz Werk.
„MTU hat im August 2024 gemeldet, dass der bereinigte Umsatz um 10 Prozent auf 3,4 Milliarden gestiegen sei“, so Tobias Kunzmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ludwigsfelde. „Es versteht in der Luftfahrt deshalb niemand, wieso das bisherige Angebot so mickrig ausfällt. Wenn die Arbeitgeber einen schnellen Abschluss wollen, müssen sie dringend nachlegen. Und wer Fachkräften eine Perspektive bieten will, muss eine vernünftige Entlohnung bieten und darf bei der Ausbildungsvergütung nicht zurückfallen. 170 Euro mehr Geld im Monat für Auszubildende in der Metall- und Elektroindustrie machen die Branche attraktiv.“
Auf der Kundgebung rief Juan-Carlos Rio Antas, Tarifsekretär der IG Metall Bezirksleitung Berlin-Brandenburg-Sachsen: "Jetzt ist es Zeit, dass wir zeigen, dass wir hinter unserer Forderung stehen. Jetzt ist es Zeit, dass wir den Arbeitgebern zeigen: Wenn sie uns kein gutes Angebot machen, dann kriegen sie Krach!"
Die IG Metall fordert in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie 2024 sieben Prozent mehr Entgelt und eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem will sie eine soziale Komponente für untere Einkommensgruppen erreichen und die Wahlmöglichkeiten Zeit statt Geld (T-ZUG-Tage) weiterentwickeln.