Böse Überraschung in der zweiten Verhandlungsrunde bei Franke in Ludwigsfelde

In die ausgestreckte Hand gebissen!

20.06.2018 | Ein Wackelkandidat war Franke in Ludwigsfelde in den letzten Jahren in Bezug auf die Tarifbindung schon häufiger. Mehrfach ist Franke aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten. Nach intensiven Verhandlungen ist man immer wieder in die Tarifbindung zurückgekehrt. Diesmal hat man sich offensichtlich mehr vorgenommen.

Kurz vor Weihnachten 2017 ist Franke aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten. Die Tariflohnerhöhung von 4,3 Prozent zum April 2018 sowie die Einmalzahlung wurde den Beschäftigten aber offenbar zur Beruhigung bezahlt.

In einer ersten Verhandlungsrunde zur Rückkehr in die Tarifbindung hatte man zusätzlich angedeutet, dass man auch den wirtschaftlichen Teil des neuen tariflichen Zusatzgeldes (T-ZuG) im Jahr 2019 weitergeben möchte.

Zu Beginn der zweiten Verhandlungsrunde am 19. Juni 2018 haben wir deshalb unsere Vorstellung zur Umsetzung des Tarifvertrages T-ZuG bei Franke geschildert und unsere Vorstellungen zu Zugeständnissen und Anpassungen präsentiert. Danach ist die Maske beim Arbeitgeber gefallen. Er erklärte ausdrücklich, keine Anerkennung der Tarifverträge mehr zu wollen und insbesondere keine Rückkehr zum Manteltarifvertrag mehr zu wünschen. Stattdessen wolle man neu eingestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur noch mit der 40-Stundenwoche und damit zwei Stunden unentgeltlich beschäftigten. Auch die Tarifbindung insgesamt und damit tarifliche Ansprüche auf zukünftige Lohnerhöhungen wurden in Frage gestellt. Ganz offen sprach man davon, zukünftig eine Zweiklassengesellschaft im Betrieb zu haben.

Die Kolleginnen und Kollegen wissen nun wenigstens, woran sie sind: entweder den Streit mit der Geschäftsführung und den Besitzern in der Schweiz aufnehmen oder den jahrzehntelangen Schutz des Tarifvertrages auf Dauer verlieren. 

Von: kj

Unsere Social Media Kanäle