Klenk Holz AG Baruth

Jetzt zählt es!

08.04.2019 | Am 27.03.2019 begannen die Tarifverhandlungen bei der Klenk Holz GmbH in Baruth, die seit Anfang 2017 zur österreichischen Binder-Holz Gruppe gehören. Nach dem ausgesetzten Streik im Sommer 2016 unter dem damaligen Anteilseigner, die Carlyle-Group, gab es mehrere Versuche die Verhandlungen wiederaufzunehmen.

Aufgrund der Verkaufsverhandlungen und der anfänglichen Skepsis der Binder Gruppe gegenüber Gewerkschaften, mussten die Metallerinnen und Metaller abermals unterstreichen was sie wollen: Einen Tarifvertrag, der sich vor dem Nachbarn Pfleiderer nicht verstecken muss.

Der lange Atem der Metallerinnen und Metaller hat sich dann Ende 2018 ausgezahlt. Bei den Betriebsratswahlen im Frühjahr 2018 konnten die Metallerinnen und Metaller ihre Mehrheit verteidigen und ließen sich auch nicht von einem Angebot über eine Lohnerhöhung in Höhe von 4 % aus der Ruhe bringen. Als Gegenzug dafür verlangte der Arbeitgeber ein gesundheitsschädliches Prämienmodell, was am Widerstand der Betriebsräte scheiterte. Vielmehr ging es nach gescheiterten Verhandlungen auf betrieblicher Ebene zu Fragen rund um die Arbeitszeit in die Einigungsstelle. Im Zuge dieser Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung zu einer Betriebsvereinbarung Arbeitszeit, kam es zu dem Durchbruch beim Thema Tarifverhandlungen.
„Da es bei den Fragen der Arbeitszeit auch immer um tarifliche Fragen geht, haben wir als Betriebsrat unseren Standpunkt gegenüber dem Arbeitgeber immer klar formuliert: Betriebliche Themen sind mit uns zu vereinbaren und Fragen die üblicherweise in einem Tarifvertrag geklärt werden, sind ausschließlich der Gewerkschaft überlassen!“, so Oliver Wenske, Betriebsratsvorsitzender bei Klenk in Baruth und Ortsvorstandsmitglied bei der IG Metall Ludwigsfelde.
Als Zeichen der Ernsthaftigkeit wurde eine Einmalzahlung in Höhe von 350 € vereinbart, die die Bereitschaft des Arbeitgebers zu Verhandlungen unterstreichen soll. Darüber hinaus wurden verbindliche Termine vereinbart, die in der ersten Verhandlung erweitert wurden.

„Wir sind jetzt da, wo wir seit Jahren wieder hinwollen – am Verhandlungstisch mit dem Arbeitgeber. Sollte sich allerdings mit dem neuen Arbeitgeber lediglich ein freundlicherer Ton bei der Kommunikation eingestellt haben und nach wie vor auf Zeit gespielt werden, wird die Freiluftsaison womöglich wiedereröffnet!! Wir sind immer noch bereit!“, stellt der Vertrauenskörperleiter der Metallerinnen und Metaller bei Klenk in Baruth, Holger Müller, klar!

In der ersten Verhandlung wurden die Forderungen der Beschäftigten dem Arbeitgeber übergeben.

•    Ein Grundstundenlohn in Höhe vom Nachbarn Pfleiderer
•    Urlaubsgeld
•    Weihnachtsgeld
•    Gleiche Anzahl an Urlaubstagen für alle Beschäftigten
•    Eine gerechte Eingruppierung, die der hohen Flexibilität und dem großen Einsatz der Kolleginnen und Kollegen Rechnung trägt


„Der nächste Termin ist für Mitte April vorgesehen. Dort werden wir sehen, ob es der Arbeitgeber ernst meint oder ob unsere Mitglieder am Standort noch mal deutlich machen müssen, was sie von Verzögerungstaktiken halten!“, so Tobias Kunzmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ludwigsfelde und Tarifkommissionsmitglied bei Klenk.

Von: kj

Unsere Social Media Kanäle