Ankerschienenhersteller Jordahl in Trebbin

Erster Warnstreik in der mehr als 100-jährigen Firmengeschichte

30.06.2020 | Die IG Metall Ludwigsfelde rief am 30.06.2020 alle Beschäftigten der Jordahl GmbH in Trebbin für zwei Stunden zum Warnstreik auf. Rund 50 Kolleginnen und Kollegen versammelten sich zum ersten Warnstreik der Firmengeschichte und zeigten eindrucksvoll ihre Entschlossenheit. Die Produktion stand für zwei Stunden still.

Gute Beteiligung beim ersten Warnstreik bei Jordahl in Trebbin - Fotos: IG Metall

Am Ende der Protestveranstaltung rückte wegen eines Fehlalarms auch noch die Feuerwehr an.

Argwöhnisch beäugt vom Personalchef ließen sich die Metallerinnen und Metaller auf den neusten Stand nach der ersten Tarifverhandlung bringen: Der Arbeitgeber ist bislang nicht auf die Forderung von 150 Euro mehr Entgelt je Beschäftigten, eine Angleichung des Urlaubs- und Weihnachtsgelds auf das Niveau der Metall- und Elektroindustrie sowie die Erhöhung der Nachtarbeitszuschläge eingegangen. Er sagt, er sehe keinen finanziellen Spielraum trotz einer sehr guter Auslastung im ersten Halbjahr. "Mit diesem eindrucksvollen Warnstreik ist klar, dass der Arbeitgeber der Belegschaft nun ein vernünftiges Angebot für 2020 machen muss. Die Belegschaft erwartet einen Tarifvertrag mit der IG Metall", sagte der Verhandlungsführer und Erster Bevollmächtigte der IG Metall-Geschäftsstelle Ludwigsfelde, Tobias Kunzmann.

Tarifkommissionsmitglied Torsten Micheel bedankte sich bei seinen Kolleginnen und Kollegen: "Meine Kolleginnen und Kollegen haben mich nicht enttäuscht. Ich bin sehr stolz über die Beteiligung am heutigen Tag. Das gibt Kraft für alle weiteren Aktionen sowie die anstehenden Verhandlungen."

Gegen Ende der Streikversammlung wurden allen Beteiligten die Kräfteverhältnisse noch mal verdeutlicht, als ein Feueralarm das letzte verbliebene Dutzend Warnstreikender inklusive Geschäftsleitung vor das Tor zwang. Eine Spinnwebe hatte den Feueralarm ausgelöst.

 

Von: vw

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