Bombardier Aviation Services am BER

Warnstreik: Beschäftigte aus beiden Schichten legen Arbeit nieder

09.11.2023 | Rund 200 Beschäftigte von Bombardier Aviation Services waren am Dienstag, den 7.November zu einem achtstündigen Warnstreik aufgerufen. Dabei beteiligten sich beide Schichten vollständig für insgesamt 8 Stunden an der Arbeitsniederlegung. Ein erneutes deutliches Signal an Kanada das Volumen für den neuen Tarifvertrag zu erhöhen. Der Warnstreik folgte zeitlich unmittelbar auf die Bekanntgabe einer Umsatzsteigerung im dritten Quartal durch den kanadischen Luftfahrtkonzern.

Nach 4 Jahren ohne Lohnerhöhung aufgrund der alten Tarifverträge, haben die diesjährigen Verhandlungen zum Ziel ein neues Lohnsystem mit deutlichen höheren Löhnen zu etablieren. „Nach fünf Verhandlungsrunden und insgesamt 7 Monaten intensivem Verhandeln ist die Geduld der Kolleginnen und Kollegen aufgebraucht“, so der Verhandlungsführer der IG Metall Ludwigsfelde Tobias Kunzmann. Das bisherige Angebot des Arbeitgebers über die neuen Lohnhöhen bedeutet für viele der langjährigen Mitarbeiter eine sehr geringe Lohnentwicklung. Zukünftig würde es für rund die Hälfte der Beschäftigten gerade mal eine Lohnerhöhung von 2 Prozent bedeuten. „Dies sei vor dem Hintergrund der aktuellen Inflation, der letzten 4 Jahren ohne Lohnerhöhung und nicht zuletzt der massiven Abwanderung der Kolleg*innen zu konkurrierenden Unternehmen deutlich zu wenig“, bewertet der Verhandlungsführer der IG Metall die aktuelle Verhandlungssituation.

 

Hintergrund zum Unternehmen

Bombardier Aviation Services ist als Servicecenter der Wartungs- und Instandhaltungsbetriebs des kanadischen Flugzeugherstellers Bombardier. Neben London und Singapur befindet sich am Flughafen BER das einzige europäische Servicecenter. Bei Bombardier in Schönefeld sind derzeit rund 210 Beschäftigte angestellt, davon 130 Kolleg*innen in der Wartungshalle. Nach dem Verkauf von Lufthansa Bombardier Aviation Services zu Bombardier Aviation Services 2021, wurden Lohnsteigerungen ausgesetzt und die Zuständigkeit der Gewerkschaft wechselte in diesem Jahr von Ver.di zur IG Metall. Die IG Metall fordert den Abschluss eines Haustarifvertrages sowie 500 Euro mehr Entgelt pro Monat, 30 Tage Urlaub für alle Beschäftigten und eine Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 38,5 Stunden. Der Warnstreik am Dienstag war nach der Arbeitsniederlegung im Mai dieses Jahres der zweite Warnstreik in der Geschichte des Unternehmens und der bislang längste.

Von: jt

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